Das Saatgut dieser Band sind sechs Musiker. Buntes Gemüse. Keiner gleich wie der andere. Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Kost. Die Musik Bernadett’s ist so organisiert, dass alle Mitwirkenden gleichermassen zur Geltung kommen. Wenn einer zu wenig Sonnenlicht bekommt, dann wird er depressiv. Sehr schön ist daher ein symbiotisches Streben, das gewissen Regeln folgt. Die Regeln sind nicht so streng wie im Gewächshaus. Extravagante Wuchsformen wie dreiendige Möhren sind durchaus erlaubt. „Legumes moches“, wie der Franzose sagt.

Es gibt in der Planzen- wie in der Tierwelt viele Arten, die das Wachstum vom Gemüse unterstützen. Schädlinge und zu arg wuchernde Ranken werden jedoch mit vereinten Kräften in die Flucht geschlagen. Da kann schon mal das eine oder andere tumultöse Inferno über die Bühne gehen. Irgendwann wird es dann tiefe Nacht, und das Lied ist fertig.

Es fragt sich nun natürlich, woher das Unkraut kommt. Es kann für vieles stehen. Ist es das unplanbare Moment in der Musik oder ganz generell im Leben? Ist es schön? (Nicht das Leben, sondern das Unkraut). Vielleicht ist es auch einfach spannend! (Das Leben UND das Unkaut!) Dieses Kraut ist gar nicht so Un. Es ist mitten drin. Man könnte es auch Zwischenkraut oder Umkraut nennen.

Hinter den obigen beiden Abschnitten könnte man die Band einer sehr frei gehaltenen Jazzmusik erwarten. Die Stücke von Bernadett sind jedoch aufwendig arrangiert und orchestriert. Der Bauplan des Blattes einer Pflanze ist ja eine derart komplexe, wohl organisierte Angelegenheit! Ein Wunderwerk. In welche Richtung das Blatt aber später schauen wird, weiss nicht mal Bernadett.

Daniel Affentranger – reeds, comp
Raphael Kalt – tp, flug
Lukas Wyss – tb
Claude Stucki – git
Mischa Frey – b
Lukas Blattner – dr

Biografien (PDF)

In einem Garten gibt einige grosse und eine Vielzahl an kleinen Lebewesen und einige Dinge wie Steine oder Wasser, wo man sich über die Lebendigkeit nicht immer einer Meinung ist. Einige Dinge fallen einem direkt ins Auge. Man kann aber auch bei jedem noch so grossen Organismus dermassen ins Detail schauen oder auch hören, dass man sich innert Kürze ein Mikroskop und ein äusserst sensibles Mikrofon herbei wünscht.

Ein Garten kann wahnsinnig lebendig sein und tendiert stets zum Chaos. Der Gegenspieler hierzu ist die immer wieder künstlich geschaffene Ordnung, die der absoluten Verwilderung Einhalt gebietet. Es läuft ein ständiges, relativ engmaschiges Wechselspiel zwischen Mensch und Natur.

Hier kann wiederum diskutiert werden wo der Mensch aufhört und die Natur anfängt und in wieweit der garten-pflegende Mensch noch Natur ist.

Jedenfalls läuft im Garten meiner Vorstellung, in seinen unendlichen Formen und Farben, immer etwas. Er inspirierte mich, diese Musik zu schreiben.

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vergangene Konzerte:

21. März 2019                              20:00                              Barfüsser, Luzern

25. März 2019                               20:15                                 Isebähli, Baden

9. Oktober 2018                           19:30                              Mehrspur, Zürich

10. Oktober 2018                         20:00                      Unvermeidbar, Baden